Im Juli 2021 führt der Fluss Regen nach mäßig starken, aber wiederholten Regenfällen mehrfach ein leichtes Hochwasser, an den meisten Pegeln Hochwasser-Meldestufe I.
Durch Hochwasser werden oft Bäume, Äste und sonstige Gegenstände mitgerissen.
Auch in Blaibach-Kreuzbach liegt ein Baum quer vor der Brückendurchfahrt.
Frage: Also…, nach all den schlechten Nachrichten und Gefahren auf Hochwasser führenden Flüssen (Bäume, Klemmholz, Killerwalzen, Strudel, Verwirbelungen, explodierende Wellen, usw. usw. usw.), WARUM paddeln wir dann noch auf Hochwasser?
Antwort: Weil’s Spaß macht.
Zitat aus William Nealy, Lustige Kajakschule
Das Hochwasser ist mittlerweile wieder abgeflossen (sonst dürften wir auch gar keine Kanus verleihen), es ist aber gegenüber dem Normalwasserstand noch ein deutlich erhöhter Wasserstand vorhanden.
Mehrere, ahnungslose Kanufahrer, die vom Blaibacher See kommend, wie dort vermutlich unterwiesen „die 2. Durchfahrt von links“ nehmen wollen, erkennen nicht, dass der querliegende Baum eine Gefahr darstellt.
Besonders, wenn die Bäume noch zahlreiche Äste haben, in denen man sich als Paddler mit seiner Kleidung verfangen kann, ist die Gefahr beträchtlich. Das ist zum Glück bei diesem Baum nicht der Fall.
Trotzdem beobachte ich bei der Einweisung meiner eigenen Kanugäste, dass 2 fremde Kanus bereits am Baum gekentert sind, den sie vermutlich überfahren wollten.
Das Überfahren von Baumhindernissen ist eine heikle Sache, die der erfahrene und geübte Kajakfahrer bei passender Gegebenheit und nach reiflicher Abschätzung machen kann, in dem er mit Schwung auf den querliegenden Baum zu fährt, im richtigen Augenblick die Kajakspitze genügend hochdrückt und über den Baum rutscht. Das funktioniert nur, wenn der Baum tief genug im Wasser liegt, wenn man genügend Schwung hat, nicht quer kommt und man sich bei der ganzen Aktion nicht irgendwie verkalkuliert hat.
Bei Hochwasser auf engen Flussabschnitten muss diese Entscheidung häufiger getroffen werden.
Dei Kanuten der beiden beobachteten Kanus hatten die nötige Erfahrung nicht, kommen vor dem Baum quer, kentern und schwimmen teilweise unter dem Baum durch, in dem sie sich zum Glück nicht verheddern und kommen nach beträchtlicher Schwimmstrecke unterhalb der Brücke wieder, relativ unbeschadet, an’s Ufer.
Anschließend bergen sie mühsam ihr Material aus dem Wasser
Ein drittes Kanu kann noch gewarnt werden und umfährt eine Brückendurchfahrt weiter rechts das Hindernis.
Ich habe Mittags noch weitere Gäste an dieser Stelle und bringe dieses Mal die gute Stihl mit, damit nicht doch noch etwas passiert, bevor der Baum durch Gemeinde oder Feuerwehr entfernt wird.