In der 2. Maiwoche ist ein stabiles Hochdruckgebiet gemeldet und so geht es – ziemlich spontan – nicht in die Alpen, sondern nach Norddeutschland, in die Lüneburger Heide und auf die dänische Insel Rømø, der Nachbarinsel von Sylt.
Die ersten beiden Paddelziele, die Heideflüsse Böhme und Örtze, können wegen saisonaler Sperrungen nicht gepaddelt werden (man sollte doch gelegentlich mal in die aktuelle DKV-Liste der Befahrungsregelungen gucken, dann weiß man das auch vorher 😉 ), so kommt Plan „C“ zur Anwendung, das schöne Heideflüsschen Luhe, welches sich aber als absoluter Glücksgriff herausstellt.
Ich bin die Bäche alle vor längerer Zeit schon mal gepaddelt, aber in über 20 Jahren kann sich schon das eine oder andere mal ändern.
Die Luhe hat mir damals schon gefallen und nichts von ihrem Reiz verloren.
Nach dem Abstecher in die Lüneburger Heide, geht es weiter in Richtung Schleswig-Holstein und Dänemark.
Zunächst war bei uns auch mal Sylt in näherer Diskussion, allerdings ist die monopolistische Autoverladung der DB über den Hindenburgdamm für große Fahrzeuge für die paar Kilometer Fahrt frech überteuert und die einzige Fährverbindung geht sowieso von Rømø aus, welches uns dann aber so gut gefällt, dass wir uns Sylt kurzerhand schenken (die Schickimickis schauen wir uns später mal an 😉
Jaja, ich weiß ja, Sylt ist soooo klasse, da macht man gerne jeden finanziellen Unsinn mit 😉
Das schöne an Rømø ist, dass man mit dem Auto in einen definierten Strandbereich einfahren darf und sich dann von dort in alle Richtungen zu Fuß ausbreiten kann. Und wir waren positiv überrascht, dass trotz der vielen Fahrzeuge und Besucher dort, fast gar kein Müll oder Dreck den Strand verschmutzte. Das hätten wir schlimmer erwartet. Da haben die meisten Besucher doch Disziplin meinen wir.
Auf der Rückfahrt von Dänemark machen wir noch einmal in der Lüneburger Heide Station zum Radeln und Kanufahren.
Dabei paddeln wir die Wümme von Scheeßel bis Rotenburg, erkunden mit dem Fahrrad die „Totenstadt von Oldendorf“ und „Marxens Paradies“.
Einen schönen Ausklang nimmt der Kurzurlaub auf dem sehr schönen Campingplatz „Im Lopautal„.
Normalerweise bin ich kein Freund von Campingplätzen mit vielen Dauercampern und ihrer ganz eigenen Welt. Aber auf diesem Platz gibt es schöne Abtrennungen durch Hecken, kleine Steinwälle und Terrassierung.
Speziell einige sehr schöne Parzellen für Zelte, die mit dem Auto nicht zu erreichen sind, sondern nur über den Fußweg zur Campingbar, sind klasse.
Zudem war der Platz während unseres Aufenthaltes sehr leer und die wenigen, hauptsächlich norddeutschen, Menschen sehr freundlich.
Der Campingplatz war mit 14 € Übernachtungskosten außerdem der preisgünstigste der vergangenen Jahre (2 Personen, Bus, kein Strom, Duschen und Wasser inklusive).
Die dortige Campingbar „Auszeit im Kieferneck“ ist ebenfalls sehr zu empfehlen. Nicht ganz preisgünstig, aber mit tollen Ideen, was Gestaltung, Gemütlichkeit, Veranstaltungen und natürlich die Speisen und Getränke selbst angeht.