Die Schneeschmelze an den höchsten Gipfeln des Bayerischen Waldes und gleichzeitig starke Regenfälle verheißen schon am Donnerstag und Freitag enormes Hochwasser für die Wildwasserreviere in der Oberpfalz und Niederbayern an Regen und Ilz und ihrer Nebenbäche.
Den Scheitelpunkt erreicht die Hochwasserwelle dort am Samstag, allerdings ist das Wetter bis Nachmittags noch so schlecht, dass nur unentwegte Cracks diese Wasserstände mitnehmen.
Für Sonntag sind Sonnenschein und Temperaturen bis 17° angesagt und so stehen wir zeitig auf, um für Wasserwucht die Saison auf dem Regen zu eröffnen. Weil es ein moderates Einpaddeln werden soll, verzichten wir auf das Bärenloch, paddeln von Gumpenried bis zur Schnitzmühle mit der bequemen Möglichkeit, mit der Waldbahn wieder zum Fahrzeug zurückzukommen.
Der Pegel Sägmühle beträgt immer noch ca. 165 cm – ein Wasserstand, der sich extrem von den dort im Sommer üblichen Wasserständen von meist nur 60-80 cm unterscheidet. Die Wassermenge in Kubikmetern/Sekunde beträgt nun ein mehrfaches.
Im Schwall Altriegel (Gumpenrieder Schwall) sind die dort sonst normalerweise vorhandenen Felsen allesamt abgesoffen und es wälzt sich eine ungeheure Wassermenge mit hohen Wellen die, unter Paddlern bekannte, Gefällestrecke herunter.
Bei Hochwasser geht’s aus der schönen Welt des Dahingleitens in die knallharte Welt der Ballistik …
William Nealy, Lustige Kajakschule
Kehrwasser sind Mangelware, der Regen läuft als braune, breite „Autobahn“ dahin. Ein anderer Fluss als sonst.
Das tolle ist, dass die Sonne es gut mit uns meint, kaum ein Wind geht und die Zeit bis zur Schnitzmühle viel zu schnell vergeht – die schnelle Strömung treibt uns, ohne dass wir zu viel Energie aufwenden müssen, zu unserem Ziel.